Badische Zeitung vom Samstag, 22. November 2003

Landratsamt und Bahn auf einem Gleis

Geländer wird montiert

WEHR (kf). Das Geländer und die Bohlen der alten Eisenbahnbrücke in Wehr werden demnächst wieder eingebaut. Davon geht das Landratsamt aus. Auch die Bahn stellt die Auflagen der Denkmalbehörde nicht in Frage.

Bis Ende November muss die alte Wehratalbrücke in ihren früherem Zustand zurückversetzt werden, so lautet die Verfügung, des Landratsamts in Waldshut. Die Verfügung wurde erlassen, nachdem die Deutsche Bahn AG als Eigentümer der Brücke eine Erklärungsfrist, die bis zum 15. September lief, hatte verstreichen lassen. "Wir haben Kontakt zur Bahn und sind uns sicher, dass bis Ende November alle geforderten Arbeiten erledigt sind", erklärt Jürgen Glocker, Pressesprecher des Landratsamtes, gegenüber der BZ. Beide Seiten machen deutlich, dass es keinen Streit zwischen dem Landratsamt und der Bahn gebe und man stets bemüht sei, zusammenzuarbeiten. Unterschiedliche Auffassung über den Status der Brücke gab es aber doch. Die ist nämlich denkmalgeschützt, daher dürfe die Bahn nicht einfach etwas an dem Bauwerk verändern, auch nicht wenn ihr die Brücke gehöre.

Ausgelöst wurde das hin und her um die ehemalige Eisenbahnbrücke, nachdem die Bahn Gleise, die Bahnschwellen und das Geländer von der Brücke abmontiert hatte - widerrechtlich wie man beim Landratsamt als untere Denkmalschutzbehörde feststellte. Die Bohlen seien morsch gewesen und die Geländerpfosten habe man als Ersatzteile für andere Brücken verwenden wollen, die noch in Betrieb sind, lautete die Begründung der Deutschen Bahn AG für die Entfernung der Teile. Geländer und Bohlen müssen nun wieder anmontiert werden, nicht jedoch die Gleise. "Wir werden die Brücke auf jeden Fall in den geforderten Zustand versetzen", bestätigt Martin Schmolke von der Bahn AG. Den Termin 30. November wollte er indes noch nicht bestätigen. Gestern Nachmittag war es dem Bahn-Sprecher nicht möglich, den genauen Bautermin bei der zuständigen Abteilung abzuklären.

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