09.11.2004

Zwangsgeld zeigt Wirkung

Bahn AG hat mit Arbeiten an historischer Brücke begonnen

Die Deutsche Bahn AG hat seit dem Frühjahr 2003 zum ersten Mal einen Termin mit Bezug zur alten Wehrer Eisenbahnbrücke eingehalten. Am gestrigen Montag sind Brückenbauer angerückt und haben mit der Wiederherstellung des historischen Bauwerks begonnen.

VON HEINZ HILBRECHT

Zwei Arbeiter der Deutschen Bahn AG haben am gestrigen Montag einen Zugang zur Brücke gebaut. Am heutigen Dienstag wird das schwere Gerät erwartet. Bis Weihnachten sollen die Aufbauten wieder stehen. Foto: Hilbrecht

Wehr. Arbeiter der Deutschen Bahn AG haben am gestrigen Montag mit den Vorarbeiten für die Reparatur der alten Wehrer Eisenbahnbrücke begonnen. Im Frühjahr 2003 hatten die Bahnarbeiter sämtliche Aufbauten von der denkmalgeschützten Brücke entfernt. Seitdem besteht das Denkmalamt in Waldshut auf Wiederherstellung. Ungezählte Termine sind verstrichen. Doch ein Zwangsgeld hat gewirkt: 1750 Euro. Ein zweites Zwangsgeld ist angedroht, wenn die Arbeit an der Brücke bis zum 23. Dezember noch nicht fertig ist. Am gestrigen Montag haben zwei Bahnarbeiter zunächst eine Treppe gebaut. Sie sorgt am Nordende der neuen Wehrer Autobrücke für die Umgehungsstraße für den Zugang zur Bahnstrecke. Die Gleise sind vom Bahnhof aus durch Tunnelarbeiten für die Umgehungsstraße blockiert. Die Bahnarbeiter erklärten, am heutigen Dienstag soll ein Kranwagen von der Trasse der Umgehungsstraße aus das schwere Material an die Brücke bringen. Dazu gehören auch die Geländerpfosten für die Brücke. Sie sind als Kopien neu gegossen, weil sich die historischen Pfosten nicht mehr aufarbeiten ließen.

Doch die Bahnarbeiter müssen zuerst den Bohlenbelag wieder aufbauen, um selbst die Brücke wieder sicher zu betreten. Bei den Arbeitern war der Respekt vor der Eisenkonstruktion zu hören: "In dem Zustand jetzt ist die Brücke für uns zu gefährlich." Mit Sorge ging der Blick auch zum Himmel. Denn es ist kälteres Wetter angekündigt und das Eisen der Brücke kühlt rasch aus. "Hoffentlich friert es nicht", meinten beide Arbeiter besorgt: "Bei Eis können wir hier nicht arbeiten."

Aber beide Arbeiter bestätigen: Der Zeitplan der Brückenbauer und der Auftrag aus der Chefetage sehen die vollständige Wiederherstellung der Brückenaufbauten vor. Die geplanten Arbeiten decken sich mit den Absprachen, die das Landratsamt über seinen Pressesprecher Jürgen Glocker dem SÜDKURIER mitgeteilt hat. Dazu gehören der Bolenbelag und das Geländer. Aber Schienen wird die Brücke vorerst nicht mehr bekommen.

Glücklich haben auch die Wehrataler Eisenbahnfreunde Walter Schepperle und Thomas Hebding auf den Beginn der Arbeit reagiert. Sie kamen gestern selbst an die Baustelle und haben sich vom Beginn der Arbeit überzeugt. Doch auch sie haben Sorge: Wenn sich Eis an der Brücke niederschlägt, könnte der Zeitplan der Bahn durcheinander kommen. Wann die Arbeit neben den anderen Projekten im Brückenbau abgeschlossen werden könnte, stünde dann wieder in den Sternen.

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