19. Juni 2004

Deutsche Bahn AG verschiebt Brückenreparatur erneut auf November

Verwirrspiel um Bahnbrücke geht weiter

Die Deutsche Bahn AG will die Wehrer Eisenbahnbrücke nun erst ab November reparieren. Sie hat beim Landratsamt in Waldshut erneut einen Aufschub beantragt. Dort wird auf Einhaltung gesetzter Termine gedrängt und ein Zwangsgeld rückt in greifbare Nähe.


Foto: Hilbrecht

Wehr - Erneut hat die Deutsche BahnAG einen Termin zur Reparatur der Wehrer Eisenbahnbrücke verstreichen lassen. Bis zum 15. Juni sollten die Arbeiten beginnen. Zur Erinnerung: Im Frühjahr des vergangenen Jahres hatte ein Brückenbautrupp der Deutschen Bahn AG sämtliche Aufbauten von der Brücke entfernt.

Die Brücke steht unter Denkmalschutz. Eine Genehmigung für die Arbeit lag nicht vor. Als Landrat Bernhard Wütz davon aus dem SÜDKURIER erfuhr, hat er die Arbeiten sofort gestoppt. Seitdem hat die Deutsche Bahn AG viel versprochen, aber jeden Termin verstreichen lassen. Pressesprecher Jürgen Glocker teilt die neueste Entwicklung mit: "Die Deutsche Bahn AG will aus Kapazitätsgründen erst im November mit den Arbeiten beginnen." Sie hat einen entsprechenden Antrag bei der unteren Denkmalschutzbehörde in Waldshut gestellt. Noch vor rund sechs Wochen hatte die Deutsche Bahn AG dem SÜDKURIER über ihren Pressesprecher mitgeteilt, die Arbeiten könnten sofort beginnen. Die Bahn warte nur auf die Bestätigung der Baupläne durch das Landratsamt in Waldshut. Dort kam die Nachricht an, die Arbeit solle "in Kürze" beginnen (der SÜDKURIER hat berichtet). Der Ton aus Waldshut wird nun schärfer . Jürgen Glocker berichtet von der Reaktion auf den neuen Vorstoß. "Wir haben der Deutsche Bahn AG mitgeteilt, dass sie in Kürze mit der Festsetzung des Zwangsgelds rechnen muss." Außerdem solle der Bahn ein zweites Zwangsgeld angedroht werden. Es gibt eine neue Frist vom Landratsamt: 5. Juli. Jürgen Glocker erklärt: "Bis dahin soll die Deutsche Bahn AG mitteilen, ob sie den Widerspruch aufrecht erhält."

Denn die Frage um Aufschub bis November ist ein Widerspruch gegen die bisherigen Forderungen des Landratsamts. Dann soll auch das Regierungspräsidium als Entscheidungsbehörde eingeschaltet werden. Allerdings hat das scheinbar bürokratische Vorgehen des Landratsamts Tatsachen geschaffen. Mit rund einem halben Dutzend Terminen ist der komplette Rechtsweg vollzogen. Jürgen Glocker betont: "Wir können dem Widerspruch der Bahn nicht abhelfen." Es gäbe keine aufschiebende Wirkung für das Zwangsgeld und die Forderung nach der Reparatur der Brücke. Offenbar betrachtet Waldshut die Forderung nach dem neuen Termin kritisch." November ist eine Zeit mit ungünstiger Witterung", stellt Jürgen Glocker fest. Beobachter erinnern sich: Im vergangenen Jahr hatte die Deutsche Bahn AG eine Verschiebung der Arbeit auf das Frühjahr 2004 erwirkt, mit Hinweis auf das Wetter. Im Winter sei die Arbeit an der Brücke gefährlich. Jürgen Glocker sagt, ein Termin im November könnte die Arbeit verschleppen.
Der SÜDKURIER hat sich bei den Bahnarbeitern im Bahnhof Lörrach-Hagen umgehört. "Da fangen wir wohl kaum vor 2005 an", war aus dem Brückenbautrupp zum Thema Wehrer Eisenbahnbrücke schon vor Wochen zu hören.

 

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