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Die Elektrifizierung

der

Wiesen - und Wehratalbahn

Montage- und Untersuchungswagen

Wann die beiden bei den Firmen SSW und AEG in Auftrag gegebenen Montage- und Untersuchungswagen geliefert wurden, ist nicht bekannt.

Da in den uns vorhandenen aber immer nur von einem Wagen berichtet wird, ist anzunehmen, dass vorerst nur der bei der AEG bestellte Wagen geliefert wurde.

Dieser Wagen war, entgegen der Angaben im "Bedingnisheft" mit einem 10-PS Benzolmotor ausgerüstet, damit er im Bereich der Bahnhöfe und der Baustellen auch unabhängig von einer Dampflok bewegen konnte.

Der Wagen wurde bei der Waggonfabrik in Rastatt gebaut und erhielt die Betriebsnummer 929.


Foto: Werkfoto Waggonfabrik Rastatt
Archiv Eisenbahnfreunde Wehratal e.V.

Die Firma AEG beantragte bei der Generaldirektion in Karlsruhe, ihren Oberleitungswagen bei den Einsätzen auf der Strecke betrieblich als "Kleinwagen" zu behandeln.

Dieser Antrag wurde am 12. April 1911 von der Generaldirektion genehmigt. Dem Wagen waren "mindestens 4 Mann sowie ein verpflichteter Vorarbeiter beizugeben."

Am 20.12.1912 erlies die Betriebsinspektion Basel die nachstehende Verfügung:

Die Einrichtung der Wiesentalbahn für den elektrischen Betrieb betr.

"1. Verf. an das Zugbegleitpersonal

3. Nachr. Mi Basel zur Kenntnis und mit dem Ersuchen, die Geländer jeweils herunterklappen zu lassen, wenn die Wagen in Zügen Beförderung finden sollen.

Am 5. Oktober 1913 verfügte die Grh. Generaldirektion in Karlsruhe, dass der Oberleitungsuntersuchungswagen Nr. 929 auf der Strecke Karlsruhe - Basel nicht in Personenzüge eingestellt werden darf.

Mit Datum vom 20. Januar 1914 ist eine Verfügung der Betriebsinspektion Basel in den Akten zu finden:

"Elektrische Zugförderung auf der Wiesentalbahn h.i. Oberleitungs-Untersuchungswagen betr.

Verf an Stat. Basel bis Zell und Schopfheim - Säckingen, sowie an die Bm Basel I, Lörrach, Schopfheim, Wehr und Säckingen.

Zur Untersuchung usw. der elektrischen Oberleitungen auf den Strecken Basel Bad Stb - Zell (W) und Schopfheim - Säckingen ist der Mi Basel ein Oberleitungs-Untersuchungswagen mit Motorantrieb zugewiesen worden. Der Wagen hat grauen Anstrich und trägt die N° 929. Auf der Wiesen- und Wehratalbahn darf der Wagen in Personen- und Güterzügen befördert werden. Auf der Strecke Basel - Karlsruhe ist die Beförderung des Wagens in Personenzügen indessen untersagt.
Beim Einstellen des Wagens in die Züge, sowie bei Vornahme von Rangierbewegungen mit diesem Wagen ist sorglichst darauf zu sehen, daß die Geländer auf dem Wagen umgeklappt sind. Das unterstellte Stations- und Zugbegleitpersonal ist zu unterweisen."