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Das Ende

Am Samstag, 3. April 1937 schlug das letzte Stündlein für die Bahnlinie.

Zu diesem Tag hatte die Reichsbahndirektion in Karlsruhe mittels der Amtsblatt-Verfügung 307/1937 die Streckenstilllegung bekannt gegeben.

Der Bahnhof Basel DRB Rbf als zuständige Dienststelle für Palmrain regelte in einem Dienstauftrag, wo das noch vorhandene wenige Personal künftig eingesetzt wird.

Da um jene Zeit bereits der Bau des Rheinhafens in Weil am Rhein und der Bau des Gleises zum Rheinhafen im Gange waren, blieben allerdings die Rangierfahrten zwischen Basel Bad Rbf und Palmrain weiterhin bestehen.

Das Rangierpersonal musste allerdings die Weichen künftig selbst bedienen.

Anscheinend ging die Stilllegung der Strecke ohne großes öffentliches Interesse von statten.
Auch in der örtlichen Presse ist keine Meldung zu finden.

Die einzige Pressemeldung, die bisher aufgetaucht ist, stammt aus der Schweiz.

Die Neue Basler Zeitung berichtete am 5. April 1937 wie folgt:

Die Gleise zwischen Weil am Rhein (Leopoldshöhe) und Palmrain wurden abgebaut.
Wann dies allerdings geschah, konnte noch nicht ermittelt werden. Auf einem Gleisplan aus dem Jahre 1942 ist dieses Gleis noch eingezeichnet.

Erhalten blieb allerdings das Gütergleis zwischen Basel Bad Rbf Gruppe A (Stellwerk 6) und Palmrain. Es wurde ab 1938 als Gleisanschluss für den Rheinhafen Weil benutzt. Erhalten blieben auch die Gleise 7, 8 und 9 des Bf Palmrain, sie wurden fortan als "Vorstellgruppe Palmrain" für den Rheinhafen verwendet.

(In einem Gleisplan mit Stand 1942 sind in Palmrain noch folgende Bahnhofsgleise verzeichnet:
Gleis 2 einschl. ehemaliges Ausziehgleis 15; Gleise 7, 8 und 9; Stumpfgleis 11 und das Wagenreparaturgleis 13. Die einfache Weiche 20 (westliches Ende Gleise 8/9) ist durch eine doppelte Kreuzungsweiche ersetzt worden, dort beginnt jetzt das Zufahrgleis zum Rheinhafen Weil.)

 

Blick von der Weiler Seite auf die Palmrainbrücke.
Im Vordergrund die neuen Gleise der Hafenbahn. Mit dem Abbau der Brücke wurde bereits begonnen.
Foto: Archiv Eisenbahnfreunde Wehratal e.V.


Die Reste des ehemaligen Grenzbahnhofs Mitte 1970
Bis zum Bau der neuen Straßenbrücke wurden diese Gleise als "Vorstellgruppe Palmrain" zum Abstellen von Vorratswagen für den Rheinhafen Weil am Rhein benützt.
Foto: "Das Markgräflerland" Heft 2/1986
mit freundl. Genehmigung des Geschichtsverein Markgräflerland e.V

Die ohnehin dürftigen Gebäude des Zollbahnhofs wurden abgerissen. Wann dies geschah, konnte noch nicht in Erfahrung gebracht werden. Auf einem Gleisplan aus dem Jahre 1942 sind die Gebäude noch eingezeichnet.

Die Güterhalle (Zollhalle) ist nach der Schließung des Bahnhofs Palmrain anscheinend noch eine Weile als Lagerraum erhalten geblieben.
In den Akten ist zu finden, dass die Reichsstelle für Getreide, Futtermittel und sonstige landwirtschaftliche Erzeugnisse mit Schreiben vom 10.5.1939 "auf die Sicherstellung von Lagerraum in der Güterhalle des früheren Bahnhofs Palmrain verzichtet. Der Raum steht daher der Reichsbahn wieder zu ihrer Verfügung".

Man möchte an die Direktion in Karlsruhe berichten, in welcher Weise die Güterhalle nutzbringend verwendet werden kann.

Der zuständige Bahnhof Basel DRB Rbf berichtete wie folgt:

"Die Güterhalle des früheren Bahnhofs Palmrain ist nur mit Schienen erreichbar. Der Bahnhof hat von der Straßenseite aus keinen Zugang. Die Halle ist daher wohl nur für Dienstzwecke der Reichsbahn geeignet."

Die Fundamente der Gebäude waren Mitte 1970 immer noch vorhanden.

Gleich nach der Stilllegung der Strecke wurde mit dem Abbau der Eisenbahnbrücke über den Rhein begonnen. Die Brücke wurde in Frankreich eingelagert. Im 2. Weltkrieg gelangte die Brücke wieder in deutsche Hände und tauchte irgendwo in Russland wieder auf.

Die Brückenpfeiler ließ man im Rhein stehen. Ebenso blieb der Brückenkopf auf deutscher Seite erhalten.


Der Abbau der Palmrainbrücke
Foto: "Das Markgräflerland" Heft 2/1986
mit freundl. Genehmigung des Geschichtsverein Markgräflerland e.V.

Beim Bau der Straßenbrücke nach Frankreich im Zuge der Bundesstraße 532 im Jahre 1979 konnte der östliche Brückenpfeiler für die Straßenbrücke verwendet werden. Da die neue Straße auf dem Gelände des ehemaligen Grenzbahnhofs entstand, wurden damals die Rheinhafenzufahrt und die Vorstellgruppe Palmrain ein Stück nach Norden verlegt.

Der imposante Brückenkopf auf der deutschen Seite.
Er wurde beim Bau der neuen Straßenbrücke abgetragen.
Foto: "Das Markgräflerland" Heft 2/1986
mit freundl. Genehmigung des Geschichtsverein Markgräflerland e.V.

 

Auf französischer Seite ist das Streckenstück von St. Ludwig bis Hüningen auch heute noch vorhanden und wird als Gleisanschluss für den Rheinhafen Hüningen benützt.

Der Bahnhof Hüningen

Der Bahnhof St. Ludwig

Die Schiffbrücke

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