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Planung des Bahnhofs Palmrain

Eisenbahngeneraldirektion Karlsruhe berichtete an das Stationsamt Basel Rbf über die Planungen für den neuen Bahnhof Palmrain:

"Es liegt bei der Lageplan 1:1000 und ein zugehöriger Längsschnitt für die Linie Weil-Leopoldshöhe - St. Ludwig und den an dieser Linie nach dem anl. Entwurfsplan vom Januar 1920 neu anzulegenden Grenzbahnhof "Palmrain".

Die Lage des durchgehenden Streckengleises 1 ist derart gewählt, daß für den an diesem Gleis anzulegenden Bahnsteig doppelter Zugslänge möglichst wenig Auffüllung und Geländeerwerbung nötig wird.

Außer diesem Gleis 1 für die Personenzüge beider Richtungen sind zwei Güterzugsgleise 2 und 3 für 60 Achsen starke Güterzüge vorgesehen; 2 Abstelll- und Verzollungsgleise 4 und 7 zu beiden Seiten einer Zollhalle für die deutsche und französische Zollverwaltung, von denen Gleis 4 für den Verkehr von Deutschland nach dem Elsaß, und Gleis 7 für die Gegenrichtung bestimmt sind.

Dazwischen sind noch kurze Stumpfgleise 5, 6, 10 & 11 für besondere Zollbehandlung angenommen, an denen zur Erleichterung der Zollbeschau Revisionsstege, ähnlich denen im Rangierbahnhof Basel errichteten, angelegt werden können.

Über die zunächst auszubauende Größe der Zollhalle liegen noch keine genauen Anhaltspunkte vor, ebenso ist noch nicht bestimmt, ob die Gleise 5, 6, 10 & 11 und die Revisionsstege sofort, oder erst bei etwaiger Zunahme des Verkehrs erforderlich sein werden.²)

Endlich sind noch ein Abstellgleis 8, ein Umfahrungsgleis 9 und das östlich des Bahnhofs gelegene Ausziehgleis 12 vorgesehen, auf das die Züge aus den Gleisen 2 und 3 auszuziehen und auf die Gleise 4 - 8 zu zerlegen sind.

Umgekehrt erfolgt auch über das Ausziehgleis 12 die Zusammenstellung der zollamtlich erledigten Wagen zu Zügen, die von Gleis 2 oder 3 abfahren.

Nur die Stumpfgleise 5 und 6 müssen über das an den älteren Brückenüberbau angeschlossene Gleis 15 bedient werden."

²) In der Akte ist handschriftlich vermerkt: "Die Revisionsstege wurden in einer Länge von je 10 Metern ausgeführt, wie in beiliegendem Lageplan eingezeichnet ist.
zu den oben angegebenen Gleisen kam nachträglich noch das Wagenwartungsgleis von 55 Meter Länge im Anschluß an die doppelte Kreuzungsweiche Nr. 21."

Zu den Sicherungs- und Stellwerksanlagen für den künftigen Bahnhof berichtete die Eisenbahngeneraldirektion Karlsruhe wie folgt:

"Art, Zahl, Zweck und Bezeichnung der erforderlichen neuen Signale gehen aus dem anliegenden Lageplan ohne weiters hervor, dr auch für die Lage der Ausfahrsignale maßgebend ist.

Das Einfahrsignal AAo soll mit Rücksicht auf das starke Gefälle mindestens 100 m vor dem äußersten Gefahrpunkt aufgestellt werden. Sofern nicht regelmäßige Rangierfahrten über die äußerste Weiche (3) hinaus stattfinden oder der Schluß eingefahrener Züge über diese Weiche hinausragt, was im Benehmen mit der Betriebsinspektion fetzustellen ist, käme der Stoß der Weiche selbst als Gefahrpunkt in Betracht.

Das Vorsignal AAo ist mindestens 700 m vor dem Hauptsignal aufzustellen, sofern nicht zur Erzielung der erforderlichen Sichtweite ein weiteres Hinausschieben angezeigt erscheint.

Das vorhandene Blocksignal D nebst dessen Vorsignal auf der westlichen Rheinseite sollen einstweilen belassen und als Einfahrsignal H mit Vorsignal in die neue Anlage einbezogen werden.

Zur Bedienung der Signale und Weichen sollen die in den Plan eingetragenen Stellwerke 1 und 2 mit 4,25 Meter Fußbodenhöhe aufgestellt werden.

Welche Weichen und Signale in diese Stellwerke einzubeziehen sind, geht aus dem Plan hervor.

In jedem Stellwerk sind einige Leeräume für Weichen-, Signal- und Vorsignalhebel vorzusehen, wobei im Stellwerrk 1 noch besonders Rücksicht auf eine etwaige Einrichtung von Einfahrstraßen genommen werden soll, die ein weiteres einfahrsignal und weitere Weichen bedingen würden.

Selbstverständlich ist in jedem Stellwerk auch der erforderliche Raum für spätere Einrichtung der eingleisigen Streckenblockung vorzusehen und die Streckenblockung für die Fahrten nach dem Verschubbahnhof soll gleich eingebaut werden.

Folgende Fahrstraßen und Leerräume hierfür sollen vorgesehen werden:

a)
Von Weil-Leopoldshöhe auf Gleis 1
b)
Von Weil-Leopoldshöhe auf Gleis 2
c)
Von Weil-Leopoldshöhe auf Gleis 3
d)
Leerraum
e)
Leerraum
f)
Leerraum
g)
Leerraum
h)
Leerraum
i)
nach dem Verschubbahnhof von Gleis 2
k)
nach dem Verschubbahnhof von Gleis 3
l)
Leerraum
m)
Leerraum
n)
Leerraum (nachträglich kam dazu: nach Weil-Leopoldshöhe von Gleis 2)
o)
nach Weil-Leopoldshöhe von Gleis 1
p)
nach Hüningen von Gleis 1
q)
nach Hüningen von Gleis 2
r)
nach Hüningen von Gleis 3
s)
Leerraum
t)
von Hüningen auf Gleis 1
u)
von Hüningen auf Gleis 2
v)
von Hüningen auf Gleis 3
w)
Leerraum

Außer den hierfür nötigen Fahrstraßenhebeln sind in jedem Stellwerk 2 Zustimmungshebelräume vorzusehen.

Ferner soll mit dem dem Stellwerk 1 die Stationsblockeinrichtung für die im Stellwerk 2 angeordneten Fahrstraßen verbunden und der Wärter des Stellwerks 1 mit der Fahrdienstleitung betraut werden.

Stellwerk 1 wird also Block- und Stellwerk, und der Stellwerksraum ist so groß zu wählen, daß die zur Fahrdienstleitung nötigen Ausrüstungsgegenstände darin untergebracht werden können.

Fotos von den beiden Stellwerken des Bahnhofs Palmrain sind derzeit leider nicht vorhanden.

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