Kurzbiographie von Robert Gerwig

• Gerwig, geboren 1821, stammte aus einer badischen Beamtenfamilie
• Nach umfassenden Studien an der Universität fand Gerwig rasch Beschäftigung im Strassenbauamt
• Er plante und führte diverse Strassenbauvorhaben in Südbaden aus, u.a. enstand die Strasse zwischen Lenzkirch - Fischbach - Schluchsee nach seinen Plänen
• Erbauer der ersten badisch-schweizerischen Eisenbahnbrücke bei Waldshut, 1859
• Auf Gerwig geht auch die Streckenführung der Hochrheinstrecke zwischen Waldshut und Schaffhausen zurück, wobei er die Variante durchs Klettgaugebiet durchsetzten konnte, was ihm teilweissige gehässige Kommentare einbrachte
• Gerwig machte in den 1860er Jahren u.a. Vorschläge zum Bau der Schwarzwaldbahn, wobei er erstmals Kreiskehrtunnels projektierte; er ist damit als Erfinder dieser Art der Streckenführung zu qualifizieren.
• Schliesslich wurde die Schwarzwaldbahn (Offenburg - Hausach - Villingen und weiter nach Singen) nach einem seiner Vorschläge in den 1870er Jahren gebaut; die Strecke umfasst  zwei 180 Grad Kehren und über dreissig teilweise sehr kurze Tunnels, um die Bahn vor Steinschlag zu schützen, eine Idee Gerwigs. Im Gegensatz zur grossen Tunneldichte weist die badische Schwarzwaldbahn nur einen einzigen grossen (dreispurigen) Steinbogenviadukt auf. Die Strecke wurde oft als Paradebeispiel von übertriebener Kleinstaaterei genannt, da eine (teilweise) Führung über württembergisches Gebiet finanziell weniger teuer zu stehen gekommen wäre; diese Einschätzung kann aber kaum etwas daran ändern, dass die technische Ausgestaltung der Schwarzwaldbahn gelungen ist.
• Gerwig war auch Parlamentarier in  der Grossen Kammer des badischen Landtages und später Reichstagsabgeordneter in Berlin.
• Gerwig arbeitete eine Zeit lang an der Ausgestaltung der Gotthardbahn mit, die Nordrampe geht im wesentlichen auf seine Vorschläge zurück.
• Auch die Höllentalbahn in ihrer heutigen Ausführung geht auf den Entwurf von Gerwig zurück, deren Eröffnung er allerdings nicht miterleben konnte: er verstarb 1885
• Bis heute steht in Triberg an der Schwarzwaldbahn ein Denkmal an den kühnen Vordenker